Karte (Kartografie) - Juodkrantė

Juodkrantė
Juodkrantė (Nehrungskurisch: Šatnūrta oder Šatnūrte,, bis 1945: Schwarzort) ist mit rund 720 Einwohnern die zweitgrößte Siedlung auf der Kurischen Nehrung in Litauen. Es liegt ungefähr in der Mitte der litauischen Seite der Nehrung an der Regionalstraße KK 167 Klaipėda (Memel) – Selenogradsk (Cranz) und bildet zusammen mit dem benachbarten Einzelhof Alksnynė den Amtsbezirk Juodkrantės seniūnija der Gemeinde Neringa.

Schwarzort in Preußen, das 1429 erstmals namentlich erwähnt wurde, gehörte bis 1740 zum Hauptamt Memel im Kreis Samland. Die damaligen Hauptämter hatten etwa den Zuschnitt späterer (Land-)Kreise, die Kreise den späterer Regierungsbezirke.

Von 1740 bis 1795 war Schwarzort im Kirchspiel Karwaiten eingepfarrt. 1795 wurde die Kirche nach Schwarzort verlegt. Nach der Einteilung Preußens in Landkreise 1818 gehörte das Kirchspiel Schwarzort zum Amt Prökuls im Kreis Memel im Regierungsbezirk Königsberg.

Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts waren Schwarzort wie Nidden Badeorte für viele Urlauber und teilweise auch als Kurort bekannt; seit 1858 fuhren die Dampfschiffe aus Memel und später auch aus Tilsit. Unter anderem hatten viele bekannte Schriftsteller ihre Sommerhäuser dort. So gab es dort auch eine Synagoge.

Der Berliner Landschaftsmaler Gustav Fenkohl (1872–1950) lebte in seinen Jugendjahren in Schwarzort.

1920 kam der nördliche Teil der Kurischen Nehrung zusammen mit dem nördlich der Memel gelegenen Teil Ostpreußens als Memelgebiet unter Völkerbundverwaltung und wurde kurz darauf von litauischen Freischärlern erobert. Obwohl mehr als ein Drittel der Bevölkerung litauischer Muttersprache war, stimmten bei Wahlen die allermeisten für deutsche Parteien. Nach jahrelangem Ausnahmezustand gab Litauen auf Druck der nationalsozialistischen Regierung im März 1939 das Memelland an das Deutsche Reich zurück. 1945 wurde es von der Sowjetunion erobert und der Litauischen Sowjetrepublik zugeschlagen. 1961 wurde aus den Dörfern der litauischen Nehrungsseite die Gemeinde Neringa gebildet.

Nach der Unabhängigkeit Litauens 1991 und dem EU-Beitritt 2004 hat sich Juodkrantė verstärkt dem Tourismus aus westlichen Ländern geöffnet.

 
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